Im Unterschied zum Erwachsenen, bei dem die Wirbelsäule doppelt-s-förmig aufgerichtet ist, befindet sich die Wirbelsäule eines Neugeborenen in der sogenannten Totalkyphose. Die Aufrichtung erfolgt während des ersten Lebensjahres in drei Etappen. Die erste Etappe ist erreicht, wenn sich das Kind selbständig in die Unterarmstütze bringen kann (Halslordose, mit etwa vier Monaten), die zweite, sobald es alleine sitzen und sich selbst in diese Position bringen kann (Brustkyphose, mit etwa neun Monaten). Die dritte Etappe ist geschafft, wenn das Baby alleine stehen bzw. laufen kann (Lendenlordose, mit etwa einem Jahr). Erst dann ist die Wirbelsäule in der Lage, Stöße optimal abzufedern.
Ein weiterer Unterschied liegt im Bereich der Bandscheiben. Während die Bandscheiben eines Erwachsenen die Wirbelsäule vor Zugkräften schützen sollen, sind die Bandscheiben eines Säuglings noch so unreif und empfindlich, dass die Wirbelsäule keinesfalls unnötigen Zugbelastungen ausgesetzt werden soll.
Auch die Hüftgelenke eines Säuglings sind noch unreif. Durch das Berücksichtigen der kindlichen Physiologie beim Tragen, wird eine optimale Hüftentwicklung begünstigt. Dieser Effekt zeigt sich nicht nur bei Neugeborenen, sondern über die gesamte Tragezeit hinweg.
Im Wesentlichen folgen daraus zwei Voraussetzungen für gesundes Tragen:
Tragekinder sind glückliche Kinder!
Wie Studien beweisen, sind sie ausgeglichener, schreien weniger und entwickeln sich emotional, intellektuell und körperlich besser als Kinder, die nicht getragen werden.